Mein erstes Mal Schießen
Meinen Nebenjob bei Limatactics verdanke ich nicht unbedingt meiner
Fachkenntnis im Sicherheitsbereich, vor allem Schießen lag mir bisher fern.
Aber wenn die Schwester einen eigenen Schützenverein gründet, dann sollte man
sich die Sache doch mal anschauen und vor allem auch mal selbst ausprobieren. Wie die Jungfrau zum Kind kam ich also als
Texterin auf den Deva-Schießstand in Berlin-Wannsee…
Der erste Eindruck
Wir kamen in eine
Halle mit einer 50 Meter langen, sandigen Strecke, an deren Ende ich eigentlich
diese runden Zielscheiben erwartet hatte. Diese muss man allerdings selbst
mitbringen – bei uns waren das dann allerdings ausgedruckte Blätter mit
schwarzen Punkten drauf, die wir an eine Pappwand auf Stelzen tackerten. Nicht
ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber so kann man sein Ergebnis immerhin
mit nach Hause nehmen. Die nächste Überraschung war, dass ich gar nicht von
hinten schießen sollte, sondern erst mal aus drei Meter Entfernung. Waaas? Klang irgendwie zu einfach…
Es folgte eine ausführliche Einweisung in die Handhabung der
Waffe (eine Glock 19) und in die Sicherheitsvorkehrungen. Noch ein bisschen
ängstlich hab ich alles theoretisch ausprobiert und dann sollte es auch schon
richtig losgehen…Jetzt war ich doch recht aufgeregt, irgendwie rechnete ich
damit, dass mich der Rückstoß eventuell zwei Meter nach hinten schleudern
könnte. Ich peilte das Ziel an und schoss – und war überrascht: Es hat mich nicht
umgehauen. Mein Ergebnis war sogar ganz
gut, verschlechterte sich allerdings mit zunehmender Distanz. Jetzt ist mir
auch klar, warum man nicht aus 50 Meter Entfernung schießt.
Triarii und AR 15
Als nächstes kam das Schießen mit einer Triarii, einer Art
Halterung für die Pistole, eigentlich schon recht ähnlich wie das Gewehr AR 15,
mit dem ich dann am Schluss geschossen habe.
Obwohl ich mit meinen meisten Ergebnissen ziemlich zufrieden war,
machten sich das Gewicht der Waffe und die ungewohnte Körperhaltung inzwischen
stark bemerkbar. Mein Rücken schmerzte und meine Schultermuskeln fingen
höllisch an zu brennen, bei den letzten beiden Schüssen dachte ich, dass ich
das Gewehr nicht mehr hoch bekomme. Sportschießen ist also tatsächlich nichts,
was jeder Untrainierte einfach mal so stundenlang machen kann, das hatte ich
völlig unterschätzt.
Trotz aller Vorbehalte muss ich sagen: Es war eine
Erfahrung, die ich gerne gemacht hab. Man wird direkt beim sportlichen Ehrgeiz
gepackt („Nächstes Mal will ich öfter genau ins Schwarze treffen!“) und auch
wenn ich jetzt nicht gleich in den Schützenverein eintrete, werde ich auf jeden
Fall irgendwann noch unter Beweis stellen, dass meine Trefferquote kein
Anfängerglück war – oder eben das
Gegenteil…