Das junge Themengebiet der taktischen Notfallmedizin wird in Deutschland und Mitteleuropa weniger durch ein militärisches Umfeld als durch Unfälle, Amoklagen und Terroranschläge immer aktueller. Polizei, Feuerwehr und speziell Rettungsdienste sind meist nicht in der Lage, nach heutigem Ausbildungsstand und der bereitgestellten materiellen Ausstattung derartige Ereignisse mit oft in großer Anzahl anzutreffenden meist multitraumatisierten Patienten präklinisch unter den o. g. erschwerten Bedingungen adäquat zu versorgen.
Dieser Fragestellung wird neben der Problematik des Transportes von Patienten unter erschwerten Bedingungen in eine „kalte Zone“ zur weiteren Verbringung in klinische Versorgungseinrichtungen breiter Raum gegeben. Die Leitlinien des „Tactical Emergency Medical Supports (TEMS)“ werden ausführlich erläutert. Der Erfahrungsstand in Deutschland wird internationalen Taktiken präklinischer
Notfallmedizin gegenüber gestellt.
Schwerpunktmäßig werden die Versorgung von Explosionsverletzungen und die Erstversorgung von Schussverletzungen beschrieben. Hierbei nimmt die Versorgung und Kontrolle von massiven Blutungen eine
vorrangige Rolle ein. Ausführlich werden die Anwendung von Tourniquets und die Anwendung von Hämostyptika dargestellt.
Ein spezielles Kapitel befasst sich mit dem Phänomen Amok. Ein zeitgemäßes und realitätsnahes Training von Rettungskräften wie Polizei und Rettungsdienst im zivilen urbanen Umfeld wird thematisiert und beschrieben.
Die vorliegende Publikation stellt eine hervorragende Grundlage dar, auf deren Basis die medizinische Erstversorgung von Patienten bei Polizei und Rettungsdiensten zu optimieren und modernen international anerkannten Prinzipien der präklinischen Notfallversorgung anzupassen ist.
Arne Jansch
Taktische Notfallmedizin. Grundlagen, Bedeutung für den Rettungsdienst und die Anwendung bei Amoklagen
Hardcover
Format: 15x21 cm, 263 Seiten
über 70 farbige Abbildungen
Verlag für Polizeiwissenschaft /Frankfurt / 2010 (1.Auflage)
ISBN: 9783866761261
Preis: 34,90 €
Rezensiert von Dr. Jochen Scopp
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