Noch 2011 schrieb der Journalist Holger Kreitling in seinem
Artikel „Wenn
Frauen jagen“ (Welt am Sonntag),
dass man bei dem Begriff Jägerinnen suchen müsse, bevor man tatsächlich eine
Frau mit Jagdschein fände. Zuerst würden die Flirt-Jägerinnen, die Schuh- und
Handtaschen-Jägerinnen, Männer- und Promi-Jägerinnen und sogar die Tupperware-Jägerinnen
angezeigt. Hier scheint ein deutlicher Wandel stattgefunden zu haben, denn die
Google-Suche nach Jägerinnen ergibt Heute auf den ersten Seiten keinen der
zuvor genannten Treffer. Zwar rangieren der Jägerinnen Akt Kalender und der
Jägerinnen Kalender auf Platz eins und zwei, alle folgenden Treffer handeln
jedoch tatsächlich von weiblichen Grünröcken.
Eine weitere Männerdomäne wackelt:
Frauen und Jagd
Vor rund 20 Jahren betrug der Frauenanteil unter den
Jagdscheininhabern lediglich ein Prozent. Heute sind es bereits 10 Prozent und
die Tendenz ist steigend, denn in den Vorbereitungskursen für das sogenannte
Jägerabitur ist inzwischen oft jeder 4. Teilnehmer eine Frau. Das Klischee
eines alten Mannes mit grünem Hut und Dackel scheint ohnehin überholt, nicht
erst seit Frauen sich vermehrt für die Jagd interessieren. Angehende Jägerinnen
und Jäger sind in Deutschland im Schnitt 35 Jahre alt und bilden laut einer
Umfrage des DJV (Deutscher Jagdverband) von 2011 einen Querschnitt durch
sämtliche Berufsgruppen.
Warum Frauen jagen
Das Erlegen von Trophäenträgern gehört jedenfalls nicht zu
den Beweggründen warum Frauen zur Waffe zu greifen, viele sprächen sich laut „Natürlich
Jagd“ sogar deutlich dagegen aus. Vielmehr seien es das Interesse an der
Natur, die Arbeit mit dem Hund, die Ruhe und das in den letzten Jahren
zunehmend geschärfte Bewusstsein für Lebensmittel. Viele Frauen wollen Heute
ihr Fleisch lieber selbst erlegen und zubereiten, als fertig im Supermarkt zu kaufen.
Jagen Frauen emotionaler?
Erst vor drei Tagen erschien in der Süddeutschen Zeitung die
Reportage „Und
Sie schießen wirklich selbst?“ von Anne-Nikolin Hagemann zu diesem Thema.
Auf die Frage, worin der Unterschied von Männern und Frauen beim Jagen liegt,
antworten viele Jägerinnen laut Hagemann: Frauen jagen emotionaler. Dabei kommt
einem beim Lesen direkt eine Jägerin in den Sinn, die weint, weil sie ein Tier
erlegt hat. Dies sei jedoch genau nicht damit gemeint. Frauen seien vor allem
kritischer und gefühlvoller, sie denken länger nach vor dem Schuss und schießen
nur dann, wenn sie absolut sicher sind zu treffen.
Von Tina Hoffmann
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